Mysterium Mariae
Mysterium Mariae
Marienlieder desSpätmittelalters
Maria, die Mutter des Gottessohnes, wurde im Mittelalter in verschiedener
Gestalt verehrt:
Als virgo, als unberührte, reine Jungfrau, in den Augen der christlichen
Theologen das Idealbild für die mittelalterliche Frau.
Als mater dolorosa, als schmerzensreiche Mutter, die den furchtbaren Kreuzestod
ihres Sohnes beklagt.
Als regina coeli et terrae, Königin des Himmels und der Erde, die Seite an Seite
mit dem dreifaltigen Gott im Himmel thront und regiert.
Und nicht zuletzt als auxiliatrix, als Helferin in der Not und Fürsprecherin,
die bei Christus ein Wort für den sündigen Menschen einlegt.
Nachdem das ensemble sich in seinem Programm "Planctus
Mariae" der Gestalt der "mater dolorosa" angenommen hat, hören Sie in diesem
Konzert Marienlieder des 14. und 15. Jahrhunderts aus Deutschland, England und
Italien, in denen die anderen Themenbereiche in meist sehr bild- und
symbolhafter Sprache behandelt und variiert werden. Dabei finden sich neben
textlich wie musikalisch einfachen, "volkstümlichen" Liedern Beispiele
hochartifizieller Lyrik und Satztechnik. Ob dabei Dichtermusiker wie Oswald von
Wolkenstein oder der Mönch von Salzburg zu Wort kommen, oder es sich um anonyme
Werke handelt, gemeinsam ist all diesen Liedern der Lobpreis auf die
Gottesmutter Maria und die Bitte um Fürsprache bei Christus.
Heinz Schwamm